Wenn die Stille zur Begegnung wird
Wie kann die Gemeinde in der Adventszeit ein Ort des Friedens für Menschen sein, die innerlich unruhig sind?
So antwortet Rebecca Bretschneider:
Der Advent trägt für viele von uns eine besondere Spannung in sich. Vielleicht spürst du das auch: Vieles drückt, vieles fordert, und manchmal ist es, als würde dein Herz keine richtige Ruhe mehr finden. Gerade dann wünsche ich mir, dass Gemeinde für dich ein Ort wird, an dem du aufatmen kannst.
Für mich beginnt Frieden dort, wo wir einen Moment still werden dürfen. Nicht, indem wir noch mehr leisten oder organisieren, sondern indem wir einfach kommen, so wie wir sind. Einfach Sein in der Gegenwart Gottes. Deshalb öffne ich jeden Mittwoch im Advent die Kirche für einen „Abend der Stille und Kontemplation“. Denn in der Stille begegnen wir nicht der Leere. Du begegnest Gott. Dem Friedefürsten, der deine Unruhe und deinen Unfrieden sieht. Der die lauten Gedanken in dir kennt. Der weiß, was du mit dir herumträgst – vielleicht schon lange. Und der dir Frieden schenken möchte, der tiefer geht als du dir vorstellen kannst. Ich glaube: Eine Gemeinde wird dann ein Ort des Friedens, wenn sie Räume schafft, in denen du nichts musst. Räume, in denen du loslassen darfst. In denen du wieder hören kannst, wie Gott dir zuflüstert: „Fürchte dich nicht. Ich bin da.“
Vielleicht brauchst du genau das in diesem Advent – einen Ort, an dem dein Herz zur Ruhe kommen darf. Einen Ort, der dich trägt. Du bist eingeladen, diesen Frieden zu suchen. Zusammen mit anderen in deiner Gemeinde. Gestaltet einen Abend der Stille für all jene, die so voller Unruhe sind. Frieden aber fängt zuerst in dir an. Daher gönn dir Stille und wenn du magst, bete mit dem folgenden Gebet und dann verweile mit Jesus in der Stille.
Jesus, Friedefürst,
du kennst meine Unruhe.
Führe mich in deine Stille.
Lass mein Herz zur Ruhe kommen
und meine Seele aufatmen.
Schenke mir deinen Frieden
und mache du unsere Gemeinde zu einem Ort,
an dem Menschen wie ich Frieden finden.
Amen.