Der Ruf der Gemeinde
Welche Rolle spielt das gemeinsame Gebet der Gemeinden, wenn es darum geht, in der Adventszeit Wege für Gottes Hoffnung zu bahnen?
So antwortet Paul Thomczek:
Die ersten christlichen Gemeinden erlebten bereits im 1. Jahrhundert vielfältige Formen von Verfolgung. Da erlebten sie soziale Ausgrenzung: Verlust von Ansehen, Beruf, Familie. Enteignung: Beschlagnahmung von Eigentum. Physische Gewalt: Gefängnis, Auspeitschung, Folter, Hinrichtung.
Die Verfolgungen führten oft zu größerem Zusammenhalt und intensivem Gebet. Sie hatten dabei einen Ermutigungsruf, der uns sogar in der Sprache der Urgemeinde überliefert wurde:
Maranatha – übersetzt: „Unser Herr komm!“ Oder in einer anderen Lesart: „Unser Herr ist gekommen!“ Mit diesem Ruf haben sie einander in jedem Gottesdienst zum Festhalten aufgefordert, mit ihm sind sie in die Krankenzimmer und an die Sterbebetten gekommen, mit ihm haben sie die Verzweifelten aufgerichtet, mit ihm haben sie sich in Verfolgungen und Folterrungen Mut gemacht, mit ihm haben sie die Geister der Schwermut vertrieben. Maranatha – „Unser Herr, komm!“ – ein Ruf, ein Gebet nach der Wiederkunft Jesu. „Unser Herr ist gekommen.“ – ein Bekenntnis, dass Jesus der Messias ist.
In Zeiten, wo die Gemeinde keine Verfolgung erlebte, ist dieses Maranatha bei manchen Christen in Vergessenheit geraten. Aber sind wir nicht in einer Zeit in unserem Land angekommen, wo es aus ist mit „unserer Gemütlichkeit“ als Christen? Sollte das nicht wieder das gemeinsame Gebet aller Gemeinden sein Maranatha – Unser Herr komm! Ja komm, Herr Jesus und richte Dein Reich auf!? Gottes Hoffnung für diese Welt ist eine Hoffnung auf Erneuerung und Heil. Gott verfolgt den Plan, die Welt zu erneuern, indem er mit der Wiederkunft Jesu das messianische Friedensreich aufrichtet und am Ende dieser Weltzeit einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft, wo es kein Tod, keine Krankheit, keine Tränen, keine Gewalt oder Ungerechtigkeit und keine Trennung von Gott mehr gibt.
Denken wir daran was unser Herr Jesus sagte: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten (Mat.18.19).
Also lasst uns immer wieder gemeinsam beten Maranatha – Unser Herr komm!