Er ist schon da!
An welchem Punkt in deinem Leben ist Jesus' Botschaft besonders "gute Nachricht"?
So antwortet David Euhus:
Jeden Mittwoch- und Donnerstagmorgen beginnen wir am IGW Studiencenter den Tag mit einer Morgenandacht. Wir hören Gottes Wort, tauschen uns aus und beten gemeinsam. Für mich bedeutet das: Bevor ich Gott etwas bringen oder „für ihn“ arbeiten kann, bevor ich über theologische Fragen nachdenke, ist er schon da. Er heißt mich willkommen und schenkt mir seine Gnade – jeden Morgen neu.
In meiner Abschlussarbeit am IGW beschäftige ich mich mit einer Weltsicht, der dieses Element fehlt: dem sogenannten Gesetz der Anziehung. Es findet sich in vielen Ratgeberbüchern und Coachings und besagt, dass man das in sein Leben zieht, worauf man seine Gedanken, Gefühle und Aufmerksamkeit richtet. Darin steckt zwar ein wahrer Kern, doch zugleich kann es großen Druck erzeugen: Wenn ich meine Gedanken und Gefühle nicht im Griff habe, bekomme ich auch nicht, was ich mir wünsche oder brauche.
Ich frage mich: Ist Gebet so? Muss ich mich beim Beten anstrengen, etwas leisten? Ist Gebet vielleicht nur das Kommunizieren meiner Gedanken mit einem bloß eingebildeten Freund? Hört da wirklich jemand mein Schreien?
Im Psalm 94 heißt es: „Als viele unruhige Gedanken in mir waren, erfreuten deine Tröstungen meine Seele.“ (V. 19)
Jesus kennt mich. Er kennt die dunklen Ecken meines Herzens und die Gedanken, die ich nie laut aussprechen würde. Er weiß, was ich mir wünsche und wonach ich mich sehne – noch bevor ich es sage. Manche fragen dann, warum man überhaupt beten sollte. Für mich hingegen ist genau das erst die Voraussetzung: Weil er schon alles weiß, darf ich im Gebet ehrlich sein, ganz ich selbst. Er versteht mich – auch in meinem Gedankenchaos. Und mitten darin geht sein Blick hindurch ganz auf mich. Er sucht nach meiner Antwort. Werden wir uns finden im Dickicht meiner Seele?
Wann hast du erfahren, dass Gott da ist, dass Gott sich über dich freut, dass Gott dich ganz unverdient beschenkt?
Ich lade dich ein, mit mir Psalm 94,17-19 zu beten.
„Wäre der HERR mir nicht eine Hilfe gewesen, so hätte wenig gefehlt, und meine Seele hätte im Schweigen gelegen.
Wenn ich sagte: Mein Fuß wankt!, so unterstützte mich deine Gnade, HERR.
Als viele unruhige Gedanken in mir waren, erfreuten deine Tröstungen meine Seele.“