Hoffnung in der Wellblechhütte
Wie drückt sich die Freude über das Kommen Gottes in deinem Gebetsleben aus?
So antwortet Julia Bringmann:
Diese Zeilen schreibe ich zu einem Zeitpunkt, da ich gerade von einem Arbeitstrip aus Kenia zurückkomme. Wir haben dort unter anderem den größten Slum von Nairobi besucht – 500.000 Menschen wohnen hier unter widrigsten Bedingungen in Wellblechhütten. Wir hatten in Begleitung unseres kenianischen Teams und unter Polizeischutz das Vorrecht, Familien zu besuchen, zu denen unser Team vorort über lange Jahre Beziehung aufgebaut hat.
Wir betreten eine dunkle Hütte. Durch die Bewegung des Vorhangs im Eingang erkennen wir die Umrisse einer Frau, die auf einer Matratze hockt. Sie begrüßt uns schüchtern. Neben der Matratze brutzelt etwas auf kleiner Glut in einem Topf. Vor der Frau liegt ein kleines Bündel. Sie drückt es mir in den Arm. Es ist ein Baby – gerade eine Woche alt. Ich schau dieses vollkommene Geschöpf an. Es ahnt noch nichts von der Welt, in die es hineingeboren wurde. Meine Kollegin und ich fangen an für das Kind zu beten, für seine Zukunft, Versorgung und Liebe. Hoffnung keimt auf. Gott schaut weiter als die Umstände.
Im Nachhinein kommt mir der Gedanke, dass Jesu Situation, als er in diese Welt kam, ähnlich war wie die des kleinen Babys. Er kam in widrigste Umstände und war an vielen Stellen unerwünscht. Doch er schaffte einen Neuanfang, eine Hoffnung, die weitergeht als das begrenzte menschliche Herz es sich je ausdenken könnte.
Wenn ich bete, bete ich mit Hoffnung, spreche Gottes Wahrheiten über mir selbst und andere Menschen aus. Selbst im tiefsten Dreck strahlt durch Jesus Hoffnung in die dunkelste Hütte. Und in mir keimt der Friede auf, der höher ist als mein Verstand und die Freude, dass ER es gut machen wird.
Ich möchte dich heute ermutigen, Gutes über dir selbst und Menschen, die Gott dir aufs Herz legt, auszusprechen. Und über dem den Einen zu loben, der der Ursprung aller Freude ist. Vielleicht fängst du mit folgendem Vers aus Jesaja 29,11 an:
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.