Paradoxe Nähe
Inwiefern ist die Geburt Jesu das größte Zeichen der Hoffnung für dich persönlich?
So antwortet Noel Waldmann:
Um ehrlich zu sein war meine erste Reaktion auf diese Frage: „Ist es gar nicht. Für mich persönlich ist die Auferstehung das größte Zeichen der Hoffnung.“
Ich habe mich dann aber doch nochmal ein bisschen mehr damit befasst, welche Hoffnung die Geburt von Jesus für mich ausdrückt. Welches Zeichen setzt Jesu Geburt und welche Hoffnung transportiert sie?
Dabei ist mir folgendes wichtig geworden:
Jesus kam zuerst zu uns – nicht wir zu Jesus. Seine Geburt drückt nochmal aus, was zum Beispiel in 1. Johannes 4,19 steht:
„Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“
Luther 2017
Gott ergreift die Initiative. Wir wären wahrscheinlich gar nicht in der Lage, den ersten Schritt auf Gott zuzumachen. Aber das brauchen wir auch nicht, weil er sich auf den Weg zu uns gemacht hat.
Und da kommt jetzt der zweite Punkt ins Spiel. Jesu Name „Immanuel – Gott mit uns“. Ich finde, das drückt eine Nähe zu Gott aus, die mir manchmal richtig paradox vorkommt, weil er ja heilig ist. Die Nähe ist nur möglich, weil er sich auf den Weg zu uns gemacht hat, nicht weil wir auf einmal heilig genug für Gott wären.
Für mich persönlich ist diese Hoffnung auf Nähe zu Gott tatsächlich sehr wichtig geworden und als kleine Lese-Empfehlung wurde ich dabei an den Hebräerbrief insgesamt erinnert ;).
Ist die Geburt Jesu denn jetzt doch das größte Zeichen der Hoffnung für mich?
Damit ringe ich noch ein wenig, aber eins ist klar: Es liegt sehr viel Hoffnung in der Geburt Jesu! So viel, dass mein Oberflächliches ankratzen hier dem Ganzen eigentlich gar nicht gerecht wird.
Aber auf jeden Fall genug, damit wir hoffnungsvoll unseren Alltag bestreiten können!
Nimm dir einen Moment der Stille. Gott hat den ersten Schritt auf dich zu gemacht. Du musst nicht heilig genug sein, um mit ihm zu reden – er ist schon da.
„Herr, danke, dass du zuerst geliebt hast. Danke, dass du die Distanz überbrückt hast und mir in meinem Alltag nahe kommst. Ich öffne dir mein Herz und staune über diese paradoxe Nähe. Amen.“