
Advent als Botschaft der Barmherzigkeit
Weihnachten muss glänzen, funkeln und leuchten – zumindest signalisiert uns das unsere Gesellschaft. Die Adventszeit wird inszeniert als Zeit des vollkommenen Glücks. Aber unsere Realität ist eine andere: Wir sind konfrontiert mit Leid, Zerbrochenheit und Ungerechtigkeit.
Und genau deshalb liebe ich das Evangelium, weil es nicht wegschaut von alledem. Vielmehr sendet Gott gerade in diese Welt – in ihre Dunkelheit und Verzweiflung – seinen Sohn. Aus Barmherzigkeit: „Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet.“ (Epheser 2:4-5)
Weihnachten existiert, weil die Not der Welt einen Retter brauchte.
Es sind Geschichten wie der Junge, der im tiefsten Winter ohne Handschuhe und Winterjacke zum Kindertreff kommt.
Die Jugendliche, die fragt: ‚Bin ich überhaupt wertvoll?‘, weil alles in ihrem Leben darauf hinzudeuten scheint, dass sie es nicht ist.
Kinder, die um 16 Uhr immer noch nichts gegessen haben und auch nicht sicher sein können, ob es abends zuhause etwas geben wird.
Und das alles in unserem Hamburg, einer Stadt, die zu Weihnachten im Glitzer und Lichtermeer erstrahlt.
Gut, dass Jesus gekommen ist. Dass Gott uns in ihm mit Barmherzigkeit begegnet. Und dass er uns ausrüstet, in Barmherzigkeit der Not und Ungerechtigkeit dieser Welt zu begegnen. Wir als Stadtinsel können unseren Teil tun. Und du kannst deinen Teil tun. Dort, wo du lebst. Dort, wo Gott dich hingestellt hat. Besonders an Weihnachten. Aber auch darüber hinaus.
Lasst uns Gott danken für die Barmherzigkeit, die wir selbst erfahren haben, und ihn bitten, dass er uns in dieser Barmherzigkeit Menschen begegnen lässt.
