Gesalbt – aber wofür?
»Heute ist euch der Retter geboren worden, in der Stadt Davids: Christus, der Herr! Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.«
Lukas 2,11-12 GNB
Heute feiern wir Weihnachten. Wahrscheinlich so wie immer – vielleicht mit dem Lesen der Weihnachtsgeschichte. Wir feiern, dass Jesus Mensch geworden ist – Jesus, der Christus, auf Hebräisch ‚der Messias‘. ‚Christus‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ‚Gesalbter‘ und bezeichnet den im Alten Testament verheißenen königlichen Heilsbringer.
Mit ‚Salbung‘ verbinden wir verschiedene Bilder. Mit Öl wurden im Orient Wunden verarztet, mit der Ölsalbung des Kopfes wurden Gäste willkommen geheißen. Im Alten Testament lesen wir, dass z.B. Könige durch die Ölsalbung in ihr Amt eingesetzt wurden – als äußerliches Zeichen dafür, dass Gott sie einsetzt und seine Gegenwart auf ihnen ruht. Doch Jesus wird bereits vor seiner Geburt als ‚der Gesalbte‘ betitelt! Jesus – der Träger von Gottes Herrlichkeit, der Abdruck von Gottes Wesen, der Sohn Gottes, ihm gleich.
Doch ‚der Gesalbte‘ schwebt nicht eine Handbreit über dem Boden. Trotz seiner Salbung macht er eine eher gewaltsame Landung in unserer dunklen, verlorenen und so gar nicht herrlichen Welt. Als geerdet würde ich es bezeichnen, dass der gesalbte König in einer Futterkrippe aufkommt.
Gesalbt – als König und Herr – aber zu was? Salbung verbindet sich immer mit Auftrag. Jesus kam, um die verlorene Welt zu retten, um dafür zu leben, zu sterben und aufzuerstehen.
Seit Pfingsten sind wir, seine Nachfolger, auch die Gesalbten. Der Heilige Geist wurde über uns ausgegossen, damit Jesus seine Mission durch uns verwirklichen kann. Was machst du mit deiner Salbung? – oder: Was darf die Salbung mit dir machen? Bist du – der Christ – mit beiden Beinen auf der Erde und unterwegs, um die Botschaft von Jesus – dem Christus – dem weihnachtlichen Retter, zu den Menschen zu bringen? Das wäre sicherlich das wertvollste Weihnachtsgeschenk.
Die Weihnachtsgeschichte hat das Zeug, dieses Feuer der Salbung neu in uns zu entfachen und uns auf unsere Sendung in die Welt zu fokussieren. Nimm dir doch kurz Zeit, bevor der Weihnachtstrubel dich hat, und bitte Jesus genau darum.