Reiche Hoffnung!
Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, damit ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Römer 15,13
Ein Gast aus unserem Café Augenblicke hat mehr als 15 Jahre auf der Straße gelebt. Der tägliche Kampf ums Überleben war ihm vertraut, und er hatte die Hoffnung fast aufgegeben, jemals eine Wohnung zu finden. Doch dann wandte er sich an eine Kollegin aus der Sozialberatung. Sie sprach mit ihm, recherchierte, organisierte – und mit Gottes Hilfe geschah etwas Hoffnungsvolles: Er erhielt ein Wohnungsangebot und konnte in seine eigene Wohnung ziehen.
Der Mensch braucht Hoffnung. Gott ist der Gott der Hoffnung – so schreibt es Paulus im Römerbrief 15,13. Aber warum wird Gott als der Gott der Hoffnung bezeichnet? Auch darauf hat Paulus eine Antwort. Einen Vers vorher zitiert er den Propheten Jesaja (Jes 11,10) und weist auf den angekündigten und lang ersehnten Hoffnungsträger hin, der in die Welt gekommen ist: als Spross Isais, als Sohn Gottes, als Messias, als Retter der Welt. Hier sind wir mitten im Advent angekommen. Der Advent ist eine Zeit der Hoffnung, und Gott selbst ist die Quelle dieser Hoffnung – einer lebendigen Hoffnung.
Das ist sicherlich nichts Neues für dich. Dennoch stelle ich mir die Frage, ob wir im Alltag wirklich damit rechnen, dass diese Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer „reicher“ werden kann – so wie es Paulus schreibt? Nicht durch unseren eigenen Vorsatz, sondern allein durch die Kraft des Heiligen Geistes. Die Hoffnung, die Gott schenkt, stirbt nicht. Sie bleibt. Auch wenn man sie nicht sehen kann, erfüllt sie sich. Sie hofft sogar dann, wenn es menschlich gesehen nichts mehr zu hoffen gibt. Paulus spricht hier ein Gebet für uns – für dich und mich! Ein Gebet der Hoffnung, das brandaktuell ist in diesen unruhigen und unsicheren Zeiten und nicht nur in der Adventszeit.
Es lohnt sich, diese kurze Bibelstelle auswendig zu lernen und sie für dich selbst, deine Gemeinde, dein Werk, den Leib Christi in Hamburg zu einem Gebet werden zu lassen.